Die Orthopädie gehört zu den besonderen Schwerpunkten unserer tierärztlichen Tätigkeit – die Lehre von der Entstehung, der Verhütung und der Behandlung angeborener und erworbener Erkrankungen des Binde- und Stützgewebes.
Ein konkretes Beispiel: Die Behandlung von Band- und Halteproblemen, zum Beispiel eines gerissenen Kreuzbands, gehören in unserer Praxis zu den Routineoperationen.
Auf Basis einer intensiven, umfassenden Ausbildung und zahlreicher Weiterbildungen haben wir an vielen erfolgreich behandelten Fällen Erfahrungen gesammelt. Und wir tun dies weiterhin! Denn die Diagnose und Therapie von Knochen-, Gelenks-, Sehnen- und Muskelerkrankungen sind bei uns buchstäblich Tagesgeschäft.
Wie wir vorgehen:
Diagnostik
Im ersten Schritt beurteilen wir den Allgemeinzustand des Patienten. Denn eine Lahmheit kann unter anderem auch durch Infektionen oder neurologische Erkrankungen hervorgerufen sein. Daher ist es wichtig zu wissen, was der Patient im Laufe des Lebens schon erlebt hat oder wo er schon überall gewesen ist.
Gliedmaßen
Dann überprüfen wir das Gangbild. Mit etwas Erfahrung können wir hier schon einschätzen, ob die Probleme aus der Vorder- oder Hinterhand kommen bzw. – anhand der Unterscheidung zwischen Stützbein- und Hangbeinlahmheit – ob das orthopädische Problem eher in den oberen oder in den unteren Regionen liegt.
Nach dieser Gangbildanalyse folgt die Untersuchung der Gliedmaßen am stehenden, später am sitzenden Patienten. Zugleich mit den Gliedmaßen untersuchen wir die Wirbelsäule – sowohl neurologisch als auch durch Betasten (Palpation).
Neben Rotations-, Streck- und Beugeproben werden die Gelenke in ihrer Stabilität und Füllungsgrad überprüft und dabei auch eine Schmerzhaftigkeit ausgeschlossen.
Knochen
Bei Knochenbrüchen (Frakturen) ergibt sich häufig ein eindeutiges Bild, wenn die Gliedmaßenachse verschoben ist oder eine ungewöhnliche Beweglichkeit auffällt. Doch gibt es daneben auch Knochenfissuren oder Brüche in den Wachstumszonen der Knochen, die wir erst auf dem digitalen Röntgenbild darstellen können.
Muskeln
Bei Erkrankungen der Muskeln und Sehnen, beispielsweise der Bizepssehne oder der Kreuzbänder, kann eine Ultraschalluntersuchung der Weg der Wahl zur Diagnose sein.
Muskuläre Erkrankungen lassen sich häufig auch durch eine Blutuntersuchung klären oder durch den Nachweis spezieller Erreger aus dem Blut, aus der Gelenkflüssigkeit (Synovia) oder aus der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit (Liquor). Hierzu kann eine Gelenk- oder Liquorpunktion erforderlich sein.
Behandlung
Ist die Diagnose gefunden, so können wir in der Tierarztpraxis die Probleme beheben. Wir verfügen über zahlreiche pneumatisch betriebene Sägen, Bohrer und Akkubohrer; für Operationen stehen mehrere Osteosynthesebestecke zur Verfügung. Eine große Auswahl an Knochenimplantaten für die Plattenosteosynthese, Markraumnagelung, Schrauben- und Cerclagenbehandlung sowie die Materialien zum Anlegen eines „Fixateur externe“ ergänzen unsere Ausstattung.
Durch dieses Besteck und unser Know-how sind wir jederzeit – selbst im Notdienst – in der Lage, orthopädische Operationen vorzunehmen.
Ob Kreuzbandriss oder verrenkte Kniescheibe (Patellaluxation) – wir freuen uns, Ihrem vierbeinigen Freund schnell wieder zu einem einwandfreien Laufbild zu verhelfen!
Details zur TPLO